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Selbstfürsorge in Zeiten der Trauer – 6 Impulse

Wer durch den Verlust eines geliebten Menschen neben Aufgaben und Pflichten so viel Schweres zu durchleben hat, steht vor einer besonderen Aufgabe: Es geht darum, gerade in der Krise für sich selbst achtsam zu sorgen und sich selbst Gutes zu tun. Es geht um selbstfürsorgliches Handeln.

Was ist Selbstfürsorge?

Als Selbstfürsorge werden bewusste Handlungen bezeichnet, bei der wir uns um unser eigenes körperliches, emotionales und seelisches Wohlbefinden kümmern. Es geht darum, sich selbst mit derselben Liebe, Fürsorge und Aufmerksamkeit zu behandeln, mit der wir normalerweise anderen nahestehenden Menschen begegnen. Dies beinhaltet die Anerkennung unserer eigenen Bedürfnisse, das Setzen von Grenzen, das Priorisieren von Ruhe und Entspannung sowie die Pflege unserer physischen und emotionalen Gesundheit.

Gerade in Zeiten der Trauer fällt vielen Mensch genau das jedoch so schwer: auf sich selbst zu achten, seine Bedürfnisse zu erkennen und nach ihnen zu handeln. In ihrem Buch „Trauern mit Leib und Seele – Orientierung bei schmerzlichen Verlusten“ geben die Autor:innen Klaus Onnasch und Ursula Gast einige hilfreiche Anregungen zur Steigerung des Wohlbefindens und teilen mit ihrem Leser:innen das, was ihnen selbst und auch anderen in Trauer und Trauerbegleitung wohlgetan hat.

6 Selbstfürsorge-Impulse für Sie und Ihre Klient:innen

„Ich gestalte mein Zuhause so, dass ich mich darin wohlfühlen kann. Wenn ich abends nach Hause komme, habe ich schon vorher Licht angemacht, so dass ich mein Zimmer erleuchtet vorfinde. Ich habe mir auch schon vorher Blumen hingestellt.“

„Ich überfordere mich nicht. Ich rechne mir aus, wie viel meiner Zeit und Kraft die Trauer in Anspruch nimmt. Wenn ich all meine normale Arbeit und Tätigkeiten hinzurechne, wird mir deutlich, warum ich oft so erschöpft bin. Ich gönne mir Ruhe und Erholung. Durch regelmäßige Entspannung gewinne ich mehr Gelassenheit.“

„Wenn ich meine Trauer einfühlsamen Menschen gegenüber äußere, spüre ich, dass manchmal auch etwas Freude in mein Leben einkehren kann. Trauer und Freude schließen einander nicht aus. Wenn das eine Gefühl freien Lauf hat, kann das andere auch fließen.“

„Ich spüre meine Grenzen. Ich sage rechtzeitig „Stopp“, wenn ich merke, dass ich von den eigenen Gefühlen oder von den Gefühlen anderer total überschwemmt werde. Ich atme tief aus und stelle meine Füße fest auf den Boden. So finde ich wieder Grund.“

„Oft fühle ich mich hin- und hergerissen. Ich versuche dennoch eine Balance zu halten. Laufen und bewegen tut mir gut.“

„Ich achte auf die ermutigenden Zeichen, die mich trotz allem erfreuen können. Ich entdecke Bilder und Symbole, die mich weiterführen. Manchmal schreibe ich auf, was ich erlebe; auch probiere ich vielfältige Ausdrucksweisen wie z.B. das Malen.“

Zum Weiterlesen

Die Tipps stammen aus „Trauern mit Leib und Seele – Orientierung bei schmerzlichen Verlusten“ von Ursula Gast und Klaus Onnasch.

Sich selbst in der Trauer besser verstehen: Dieses Buch ist das erste Trauerbegleitungsbuch, das die Erkenntnisse der aktuellen neurobiologischen Forschung nutzt, um den Ausnahmezustand von Körper und Psyche in dieser Situation allgemeinverständlich zu beschreiben. Aus dem Wissen überdiese Vorgänge leiten die Autor:innen zahlreiche, in der Praxis bewährte Umgangsmöglichkeiten ab.

Zielgruppe
  • Trauernde – Männer und Frauen
  • Alle, die Trauernde begleiten.
  • Alle, denen in der beruflichen Praxis Trauernde begegnen: Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeut:innen, Seelsorger und Seelsorgerinnen.
Über die Autor:innen

Dr. Klaus Onnasch, Pastor i.R., Aus- und Fortbildung in Klinischer Seelsorge sowie Bibliodrama/Psychodrama, lebt und arbeitet in Kronshagen; aktiv in Partnerschaften mit Regionen in Uganda und in der Türkei. Seit 1977 ist er in der Trauerbegleitung praktisch tätig; erfolgreicher Buchautor zum Thema „Trauer“.

Ursula Gast, PD Dr. med., ist Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Psychoanalytikerin. Von 2004 bis 2009 war sie Chefärztin der Klinik für psychotherapeutische und psychosomatische Medizin in Bielefeld und ist jetzt niedergelassen in Mittelangeln bei Flensburg. Ihre Homepage finden Sie unter: www.ursula-gast.de